Rustikaler Abend der Fidelen Elf in der Galatea-Anlage
Von Ingeborg Toth
WIESBADEN – Die Fidele Elf kann feiern, der Carnevalsclub hat eine lange Übung darin. Aber dass es so bunt und übermütig, zugleich aber auch stilvoll zuging, mit Figuren des venezianischen Karnevals, das war dann doch eine Überraschung: Der 60. Geburtstag wurde zu einem rauschenden Fest in der Galatea-Anlage. Die charmant-souveräne Chefin des Ganzen, Kathrin Eller-Bellersheim, startete als Columbina mit eleganter Halbmaske in ihr drittes „Amtsjahr“. Sitzungspräsident Alexander Tonhauser (zeitgleich mit Kathrin angetreten) war der liebenswürdige Gondoliere an ihrer Seite, ganz auf den Kampagnenorden abgestimmt, der eine Gondel mit einer goldenen Jahreszahl zeigt: 2016.
Ein Guntram Eisenmann als „Vereinsdonosaurier“ aus Nordenstadt kam zur Feier des Tages im blau-gelben Frack, um eine übermütige Lobrede auf die Fidele Elf zu halten. Seine Sorge ist, dass das Gemeinwesen in dieser virtuellen Welt vor die Hunde geht, wenn Fassenachter aufhören, dem entgegenzuwirken. Er zollte der ganzen Truppe der Fidelen Elf Respekt – vom Vorstand übers Komitee bis hin zu den unzähligen Helfern hinter den Kulissen. Eine dieser Unermüdlichen ist Lida Schmidt, in Holland geboren, die über Jahrzehnte die Kasse zusammengehalten hat.
Sie und andere schafften es, dass die Fidele Elf grundsolide aufgestellt ist. So, dass sie mit vielen Freunden aus dem Karneval und Prominenz aus der Politik – allen voran Wolfgang Nickel und der maskierten Stadträtin Sigrid Möricke – feiern konnte, mit einem italienischen Büfett aus der Küche des Haus- und Hofkochs Wolfgang Schmidt.
Dacho-Boss Simon Rottloff kam vorbei, das strahlende Prinzenpaar Harald I. und Jasmine I. im Schlepptau. Die beiden Hoheiten verzichteten zur fortgeschrittenen Stunde auf ihr Verslein. Das haben die beiden kleinen Hoheiten, Ricardo I. und Vanessa II. inzwischen prima drauf.
Der ganze Stolz des Vereins sind die prachtvoll ausgestatteten jungen Tänzerinnen und Tänzer, vom Tanzmariechen (Daniela Weißmann) über die kleine Showtanzgruppe bis zum Garde- und Showballett wirbelten viele Beine über die Bühne.
Nach Mitternacht wartete die Fidele Elf mit einer Entdeckung auf: Rimello (Andreas Rimel) ließ zu den Masken der venezianischen Commedia dell’ Arte romantische Musik der italienischen Renaissance erklingen. Der Tenor Buffo inszenierte obendrein einen urkomischen Gag: Er ließ Wolfgang und Sigi Weimann, lange Zeit die Galionsfiguren der Fidelen Elf, die Balkonszene aus „Romeo und Julia“ nachspielen. Der Saal tobte. Für die kommende Kampagne setzte die Fidele Elf Maßstäbe, die Narren dürfen sich freuen.