Bunte Westernparty mit Sixpack und tanzenden Römern – Eröffnungssitzung der Fidelen Elf

Hat das Altpapier gegen Goldkettchen und Sixpack getauscht. Guntram Eisenmann Foto: wita/Uwe Stotz

Hat das Altpapier gegen Goldkettchen und Sixpack getauscht. Guntram Eisenmann Foto: wita/Uwe Stotz

 

Von Ingeborg Toth

DOTZHEIM – Die Fidele Elf kann es, das Fassenachtfeiern. Wenn sie die fünfte Jahreszeit ausruft, machen sich die Besucher auf den Weg, wohin auch immer. Am Samstag war es die ausverkaufte Turnhalle in Dotzheim, in der gefeiert und gelacht wurde. Alles aus einem Guss: Der Elferrat zieht in bunten Cowboy-Kostümen ein, der elegante Orden der soeben angebrochenen Kampagne zeigt ein Pferd samt Wildwest-Reiter und die große Showtanzgruppe trägt schwarz-weiß-rote Cowgirl-Kostüme – und tanzt besser denn je. Das gilt auch für die kleine Showtanzgruppe in ihren Indianer-Kostümen – der ganze Stolz der Fidelen Elf.

Witzig-souveräner Sitzungspräsident

Witzig-souverän führt Alexander Tonhauser durch die Eröffnungssitzung voller lustiger Einfälle. Er sagt, so ein Verein wie die Fidele Elf könne nur funktionieren, wenn jeder einzelne im Vorstand, im Komitee oder im Hohen Rat mitzieht, an einem Strang und alle in die gleiche Richtung. Das gilt natürlich auch für die neue kommissarische Vorsitzende Melanie Klewitz. Die Neue hat früher in der Garde getanzt und ist seit anderthalb Jahren im Vorstand. Sie wird das Narrenschiff auf Kurs halten, davon ist Ehrensitzungspräsident Wolfgang Weimann überzeugt. Klar, dass er wieder in die Bütt stieg, als Skilehrer, der charmant und manchmal auch leicht anzüglich darüber plaudert, was bei Après-Ski in den Hütten so alles passiert.

Guntram Eisenmann, Sitzungspräsident des Carnevals- und Brauchtumvereins Nordenstadt, hat seinen „Mann vom Altpapier“ aufgegeben und kommt als eine Mischung aus Playboy und Stenz von etwas windiger Eleganz mit dicker Kette um den Hals und Lederhose. Dabei kann er sich cool und lässig häuten: Drunter kommt ein Sixpack-Body zum Vorschein – auf ein T-Shirt aufgemalt, wie sich herausstellt. So kann man einem Speckbauch auch zu Leibe rücken. Klar, dass Eisenmann auch in der neuen Rolle wieder urkomisch ist. Mit Jenny Dillitz steht ihm eine Schwiegertochter in spe ins Haus, die mit witzigen Gesangsbeiträgen das Publikum in der Turnhalle glänzend unterhielt. Da soll noch mal einer sagen, es gebe keinen karnevalistischen Nachwuchs in Wiesbaden! Die Allerjüngsten, das neue Prinzenpaar Sarah I. und Moritz II., haben natürlich auch in Dotzheim ihren Antrittsbesuch abgestattet und mit ihren bravourös aufgesagten Versen überrascht.

Fluoreszierende Streifen auf dem Kostüm

Markus Mondani vom Carneval-Verein Oberwalluf 1899 trat in seiner Rolle als Büttenredner ohne Bütt auf und Ute Schreiner von den Spinnern kann als fabelhafte Stimmungssängerin auch im abgedunkelten Saal agieren – nur noch durch fluoreszierende Streifen auf dem Kostüm sichtbar. Ein toller Gag. Mit Gunther Raupach aus Heidenrod war eine der heimischen Karnevalsgrößen mit von der Partie, die ihre Gags sicher setzen. Mit ihren Westen im Metallic-Look traten die Singenden Kellermeister aus Kastel auf und sangen von der „Goldisch Fassenacht“. Raumgreifend das Männerballett „Atzmann Tornados“, die in dieser Kampagne ihr 20. Bühnenjubiläum feiern. Sie kamen als akrobatisch tanzende Römer daher, die sich während der Show in Italiener verwandeln. Großartig die Truppe. Zum Schluss heizte der Stimmungssänger aus Mainz, Stefan Persch, dem Saal noch einmal ordentlich ein, mit Udo-Jürgens-Songs wie „Aber bitte mit Sahne…“