Artikel Wiesbadener Kurier von Ingeborg Toth
Carnevalsgemeinschaft Fidele Elf Wiesbaden-Mainz eröffnet Kampagne im Dotzheimer Turnerheim
Die Mischung macht’s: Die Carnevalsgemeinschaft Fidele Elf Wiesbaden-Mainz stellte zum Auftakt der Kampagne im Dotzheimer Turnerheim ein Programm voller Überraschungen auf die Beine. Tanzgruppen wirbelten über die Bühne, eine Band spielte Livemusik, Karnevalsgrößen stiegen in die Bütt, ein Sketch wurde aufgeführt – vom Einzug der Prinzengarde bis zum „Oktoberfest“ der Hofheimer Zigeuner vier Stunden beste Unterhaltung. Präsentiert von Alexander Tonhauser als neuem Sitzungspräsidenten, der mit locker-leichter Hand das Narrenschiff dirigierte.
Klar, dass Wolfgang Weimann nach 28 Jahren an der Spitze des Elferrats auch weiterhin seinen Verein nach Kräften unterstützt. Er trat mit blonder Perücke und rosa Handtasche als urkomische Emanze auf, die für mehr Frauenrechte im Karneval streitet: Tonhauser verlieh der Streitbaren schließlich die „Kaffeetass‘ am Bande“ und gab gerne zu, dass er für die vielfältige Unterstützung Weimanns dankbar sei. Die Sympathie des Publikums hatten beide, der ehemalige und der neue Sitzungspräsident.
Mit Michelle Hoffmann und Daniela Weißmann bot die Fidele Elf zwei reizende Tanzmariechen auf. Hier zeigte sich auch die Stärke des Vereins: Er kann junge Menschen für sich begeistern, die in der Garde und in den Showtanzgruppen das ganze Jahr über trainieren. Die Kleinsten hüpften als süße Schoko-Täfelchen über die Bühne, die großen Mädels unternahmen eine musikalische Weltreise. Doch ohne die vielen Betreuer und Betreuerinnen, ohne die geschickten Kostümschneiderinnen und die, die die Tänze einstudieren, wäre das alles gar nicht möglich. Aber die Mühe lohnt sich: Die Gruppen werden von Jahr zu Jahr besser.
Ganz egal, ob Marktfrau oder Koch – Dieter Meisenzahl von den Bohnebeiteln begeistert immer. Diesmal als Kardinal, der über weißen Handschuhen einen großen roten Ring trug. Mit seinen Liedern sorgte er für eine tolle Stimmung im Saal.
Der „Messdiener“ Andreas Schmidt von den Eiskalten Brüdern wunderte sich selbst darüber, dass nach „Stuttgart 21“ die Volksseele mit „Limburg 31“ in Wallung kommen konnte. Von der „Fassenacht als ernste Sache“ berichtete Günther Raupach, der in der ersten Reihe stets die kritischen Zuschauer entdeckte. Nicht bei der Fidelen Elf, wenn er genau hingeguckt hat.
Da wurde ordentlich gelacht – zum Beispiel über Guntram Eisenmann. Der trat als urkomische Schwester vom „Begge Peder“ auf, eine Weinkönigin, die eher zum Abgewöhnen taugte. Silvia Martin und Joachim Günther vom Volkschor Dotzheim unterhielten mit Loriot und seinem Sketch „Feierabend“.
Frank Schwarztrauber (Marktplatzbuben) sang die schönen, alten Karnevalslieder rauf und runter, und das Publikum stimmte das Lied vom schönen Kind, von Amanda an. Da freut man sich doch darauf, dass es nach Silvester mit der Narretei weitergeht.