Von Pinocchio und Vampiren
Fidele Elf feierte ausgelassen in der Rhein-Main-Halle
Von unserer Mitarbeiterin Stefanie Recht

 

Den Saal voller Narren feierte die Carnevalsgemeinschaft Fidele Elf Wiesbaden-Mainz am Samstag in der Rhein-Main-Halle die fünfte Jahreszeit.

Mit einem pompösen Aufmarsch zogen die Garden in den Saal ein. Begrüßt wurden alle Anwesenden durch den Vorsitzenden Wolfgang Weimann, der den Einzug des Kinderprinzenpaars ankündigte. Für Stimmung gleich am Anfang sorgten die „Schlawiner”, sechs fröhliche Narren, bei deren Aufforderung „Steht auf, wenn ihr Narren seid” niemand lange sitzen bleiben konnte. Schließlich wurden alle „Hände zum Himmel” gestreckt. Besonders entzückt waren anschließend die Herren in den ersten Reihen, als das Tanzmariechen der Fidelen Elf, Kathrin Kreß, ihre schönen Beine schwang.

Doch was wäre Fastnacht ohne Politik? Erhard Grohm vom MCC brachte eine übergroße D-Mark mit und erinnerte daran, was man mit einer D-Mark alles kaufen konnte. Daneben war auch die Bundestagswahl als Höhepunkt des vergangenen Jahres ein Thema: „Die FDP wollt’ dekadent 18 oder mehr Prozent”. Selbst der Kanzler, der „Pinocchio aus Hannover”, blieb nicht verschont. Anschließend kam der Nachwuchs zum Zuge: Die Kleine Show-Tanzgruppe der Fidelen Elf versetzte als kleine Vampire verkleidet das Publikum in Angst und Schrecken.

„Geheim” ging es weiter, als der „Gräselberger 007″, Helmut Fritz, Präsident der Biebricher Wasserflöh, mit Hut, Mantel und Sonnenbrille die Bühne betrat und von einem Leben als Exhibitionist berichtete.

Heiter ging es mit Hildegard Bachmann vom MCC weiter, die sich über ihren Mann beklagte: „Geht der Mann in Rente, geht der Frauen Glück zu Ende”. Ebenso für ausgelassene Stimmung sorgten die Finther Schoppesänger mit Stimmungsliedem wie „Rucki Zucki”

Michael Emmrich aus dem Gonsenheimer Camevals-Verein klärte die Fastnachtsgäste, das „auditorium delirium maximum”, in seinem Fastnachtsmuseum über Fastnachtsutensilien auf und hatte stets die passende lateinische Bezeichnung parat.

Besonders stolz konnte die Fidele Elf auf ihre hauseigene Garde sein, die mit ihrer Darbietung überzeugte und sogar noch Ausdauer für eine Zugabe hatte. Zum Schunkeln stimmte darauf das Geigerfränzchen vom Carnevals-Club Weisenau ein. Mit den Worten „zu dumm, die Zeit ist rum” verabschiedete er sich und machte Platz für den Vortrag von Hans Joachim Greb aus dem Flörsheimer Carnevals Verein, der dem Fitness-Trend folgend von seinen Erfahrungen im Fitness-Studio berichtete.

„Alles im Griff” hingegen hatte der Stimmungssänger Stephan Pfeiffer von der Fidelen Elf. Horst-Jürgen Radelli vom MCC, vertrat den „Otto Normalverbraucher”, während die Showtanzgruppe der Fidelen Elf im „Westem-Look” etwas fürs Auge bot. Schließlich kam auch ein Pizzabäcker, Ciro Visione, zu Wort. Zu guter Letzt boten die Konfettis einen angemessenen Abschluss dar. Alles in allem ein abwechslungsreicher Abend, der nicht nur eingefleischte Fastnachter zum Schunkeln brachte.