Die Eröffnungssitzung in der Turnhalle in Biebrich hatte wieder alle Register der Fastnacht gezogen und war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die „Eigengewächse“ der Fidelen Elf fanden große Zustimmung. Aber auch die Redner und andere Bühnenakteure trugen mit den humorvollen Beiträgen zum Gelingen der Veranstaltung bei. Unsere Mitglieder, Gäste und auch die Presse waren voll des Lobes über die gelungene Veranstaltung.

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Bericht Wiesbadener Tagblatt vom 21.11.2006

Die Herzen hüpfen zum Narrhallamarsch
Bei der Fidelen Elf herrscht in der Biebricher Turnhalle allerbeste Stimmung / Stolz auf die drei eigenen Tanzgruppen

Von Kurt Buchholz

Der Applaus war den hübschen Tänzerinnen bei der Fidelen Elf sicher. Foto: RMB/Heiko Kubenka

Der Applaus war den hübschen Tänzerinnen bei der Fidelen Elf sicher. Foto: RMB/Heiko Kubenka

Die Herzen hüpften zum Narrhalla-Marsch, der närrische Frohsinn blühte, und der Spaß an der Freud´ schien grenzenlos zu sein – wenn die Fidele Elf den Narrenruf erschallen lässt und sich die Fastnachtskapp´ aufsetzt, dann lacht der Narrenhimmel. Zur Eröffnungssitzung in der Biebricher Turnhalle am Samstag Abend war er besonders blankgeputzt und strahlend. Fünf Stunden lang verschossen die Karnevalisten ihre närrischen Raketen – und trafen. Mitten hinein ins Fastnachtsherz.
Schlag auf Schlag ging es in der prächtig herausgeputzten Biebricher Turnhallen-Narrhalla, die ein fastnachtliches Programm der Meisterklasse erlebte. Die unglaublich gute Stimmung, die bei den Fidelen Elfern von Anfang an herrschte und durch den Musikzug der Prinzengarde verstärkt wurde, riss – und das war durchaus wörtlich zu nehmen – auch die letzten “Mucker und Philister” von ihren Stühlen. Als “Die Schlawiner” mit sicherer Musikalität ihr “Hurra, hurra, hurrä” anstimmten und einen hitverdächtigen Ohrwurm nach dem anderen aus den Kehlen zauberten, wippten die Füße der närrischen Gefolgschaft im Takt dazu mit. Und als der “hauseigene” Stimmungssänger Stephan Pfeiffer “Bühne frei zum Schunkeln” verkündete, folgten ihm die närrischen Spießgesellen aufs Wort. Spontan untergehakt den Nachbarn, die Nachbarin, und ab ging die Post ins Land rheinischer Fröhlichkeit.
Dass die Fidele Elf dabei zunehmend von ihrem karnevalistischen Nachwuchs profitiert und weite Teile des Programms mit eigenen Kräften bestreiten kann, ist eine Besonderheit in der Wiesbadener närrischen Szene, “auf die wir sehr, sehr stolz sind”.
Sitzungspräsident Wolfgang Weimann, der rhetorisch gewandte Obernarr und närrische Strippenzieher auf dem Fastnachtsthron, weiß wovon er spricht, wenn von den Tanzgruppen des Vereins die Rede ist. Mit dem Gardeballett, dem vereinseigenen Showballett und den hübsch kostümierten närrischen Küken der Kleinen Showtanzgruppe kann die Fidele Elf gleich auf drei hauseigene Tanzensembles zurückgreifen. Und was für welche! Der Applaus für die Tänzerinnen und Tänzer, die das Rampenlicht mittlerweile gewohnt sind, wollte kein Ende nehmen. Auch den beiden neuen hübschen Tanzmariechen der Fidelen Elf flogen die Herzen zu: Franziska Tonhauser und Franca Paschen, darin waren sich alle einig, machten ihre Sache vorzüglich.
Ein Fastnachtsabend, der lange nachklingt, eine Sitzung wie aus einem närrischen Guss, die ein Großaufgebot bütten- und bühnenaktiver Unterhaltungs-Streiter im Rampenlicht sah: Klaus Schrögler von der “Wubbe” lud als Mitleid erregender Steuerzahler seinen Frust übers Finanzamt ab, während Thomas Schreiner als der “Dolle vom Freudenberg” närrische Pluspunkte sammelte.
Kein Blatt vor den Mund nahm auch Guntram Eisenmann vom Carneval- und Brauchtumsverein Nordenstadt, der einen glänzenden Einstand bei der Fidelen Elf hatte. Wenn doch nur alle Narren so selbstkritisch und so einfallsreich wären, wie der scharfzüngige “Büttenredschieber”, der Internas aus dem Nähkästchen fastnachtlicher Vereinsklüngelei preisgab und vom Publikum dafür mit närrischen Raketen belohnt wurde.
Das Publikum: Bei der Fidelen Elf wächst es fast über sich hinaus. Aufforderungen, ins Liederheft zu schauen und einen der gemeinsamen närrischen Gesänge anzustimmen, werden augenblicklich befolgt. Spaß an der Freud’ muss sein. Dass er bei diesem Traditionsverein weder aufgesetzt wirkt noch zur Routine wird, selbst wenn die legendäre “Amanda” ihr Recht verlangt, zeichnet ihn aus. Sigi Weimann, die Vorsitzende der Fidelen Elfer, gibt dabei selbst die Richtung vor: “Macht´s wie wir zu jeder Zeit, gebt Vollgas für die Fröhlichkeit.” Ein Etikett, das sich die närrische Gefolgschaft in dieser Kampagne sogar als Orden umhängen lässt.
Auch “Die 3 Tenöre” vom Altrhein taten das. Ihr vergnüglicher Badewannen-Tango, zu dem sich die Akteure Fußfesseln angelegt hatten, um wie bewegliche Gummipuppen im Takt schlenkern zu können, wirkte urkomisch und gehörte zu den stärksten Eindrücken des Abends. Da fiel es auch den närrischen Schwergewichten Georg Eger und Bernd Bruch nicht schwer, in der Bütt eitel Narrengold zu verzapfen, bevor die singenden Kellermeister aus Kastel für das zündende Stimmungsfinale sorgten. Als in der Biebricher Narrhalla weit nach Mitternacht die Lichter erloschen und der Vorhang fiel, war sich das närrische Fußvolk in der Bewertung einig: Eine grandiose, rundum gelungene Sitzung.